A08:Jiri Grabmueller

Befeuert vom Bewußtsein die Kunst per Ratio interpretieren zu können, somit in der Lage zu sein sie rationell zu erfassen, versucht die Kunsthistorik dem interessierten Publikum in einer fiktiv-rationellen Weise das Kunstwerk respektive die Kunst verständlich zu machen: etwas zu „verstehen“, was so klar ist, daß man es nicht verstehen kann.

Die Feststellung macht transparent, daß es die generierende Komponente ist, was diese Kunstmanager und Kritiker in Kunst bewundernd als solche deuten. Ironisierend bemerkte Johann Sebastian Bach dazu: „Es gibt nichts zu bewundern. Es genügt nur die richtige Note zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.“

Das Kunstwerk besteht vornehmlich aus der im Betrachter evozierten Impression. Natürlich stützt es sich auch auf das Können und Kennen des Generierens, es gründet sich jedoch im Mentalen, in dem nicht durch die Ratio Erreichbaren. Die Kunsthistorik sieht eben nur die Dinge, wogegen die Kunst sich im Reiz der Dinge manifestiert.

JG 05/2017


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Ninja 02 

Jiri Grabmueller | Ninja 02, 2017
Kohle auf Aquarellpapier
30cm x 40cm